Irgendwann zwischen Montag und Freitag, saß ich vormittags im Englischunterricht. Ich war elf und mein Kleidungsstil befand sich noch im Entstehungsprozess. Ich trug ein beiges Oberteil aus grobmaschigem Leinen. Es war etwas zu weit. Das ist sehr von Vorteil, wenn man ein dickes Kind ist. Ich saß also recht geschmacklos in der zweiten Reihe und dachte an nichts Böses als mich ein rothaariger Junge antippte, mit dem Finger auf mich zeigte und mich lautstark „Kartoffelsack“ nannte. Fand ich damals unschön. War aber gerechtfertigt, wenn man heute aus der Distanz darüber nachdenkt.
Wie schön. War etwas verstörend und ich hab ihn glaub ich nicht wirklich verstanden, aber das muss ja bei Kunst auch so sein.
Im Anschluss läuft gerade eine Dokumentation über das besondere Verhältnis von Österreich zum Tod. Ich hab das Thema ja schon einmal erörtert. Irgendwie muss was dran sein, wenn die Öffentlich-Rechtlichen sogar sagen, dass das Völkchen verwesungstechnisch sehr euphorisch gestimmt ist und sie dem ganzen Elend auch noch über eine Stunde Sendeplatz zubilligen.
Mehr möchte ich dazu jetzt aber nicht sagen.
2 comments
Naja so richtig gerechtfertigt war das nicht unbedingt mit dem Kartoffelsack, aber schön das dir der Film gefallen hat.
Menschen, die in Offenbach studieren, müssen entweder hirntot oder künstlerisch begabt sein. Dein Freund da is bestimmt Genie.