Es gibt Momente, in denen bin ich einfach verknallt ins Leben. Da ist es egal, was daheim, in der Ukraine oder im Gesundheitsministerium los ist. Es macht einfach Spaß zu sehen, dass sich die Welt trotz all des globalen Mists weiterdreht. Und in eine gute Richtung … zumindest in meinem bescheidenen Mikrokosmos. Makro braucht’s gerade nicht. Sonja und Adi haben zur Hochzeit nach Israel geladen. Da lassen wir uns nicht zwei Mal bitten.

Also die Hühner eingepackt und gemeinsam neun Tage die argentinisch-israelische Familie, liebe Freunde und hervorragendes Essen genossen.

Ich wollte ja schon iiiiiiimmer auf eine israelische Hochzeit. Und tatsächlich war alles dabei: schon ab vormittags die Braut umsorgen, essen, standesgemäß aufbrezeln, Posing-Marathon mit den Hochzeitsfotografen, essen, Schluck Wasser trinken, Bräutigam zertritt ein Glas, MAZELTOV!, nur ein klitzekleines bisschen vor Rührung heulen, essen, tanzen, das Paar auf Stühlen hochleben lassen, essen, tanzen, essen, tanzen, essen, tanzen, …

… am nächsten Tag über schmerzende Füße jammern, die vierte Portion Hummus bestellen und sehr zufrieden in die Sonne blinzeln.


Klar, der Nahost-Wahnsinn gehört leider dazu. Makro-Realität, eine Querstraße weiter. Condolences.

Danke, Julia, für das Kamel und die Futter-Bilder. Danke, Vivi, für das Hochzeitsbild.