Während einer mehrstündigen Technik-Schulung an einem warmen Tag in einem abgedunkelten Raum, durchlebt man unterschiedliche Phasen.

In Phase eins hört man dem Mann, der sich da durch die Website klickt, ganz aufmerksam zu. Man nickt, schreibt jeden Blödsinn mit, macht Randnotizen und eh man sich versieht, sind vier DIN A4 Blätter mit Zeug vollgekritzelt, das man sich wahrscheinlich nie mehr durchliest.

So nach zirka einer Stunde wandert der Blick an die Decke und der Kuli langsam durch die Finger. Kurz schütteln und weiter zuhören. Vielleicht mal an dem Wasser nippen, das vor einem langsam schal wird. Das Mitschreiben hat man aufgegeben. Sehnenscheidenentzündung ist eine unangenehme Sache.

Nach Minute 115 beginnt Phase drei. Man starrt alibihalber immernoch auf die Wand, wo der Curser fleißig weiter Buttons anklickt. Irgendjemand redet. Die Gedanken werden immer primitiver. Eigentlich denkt man nur noch an Essen und Sex. Immer abwechselnd. Erst Pizza, dann vögeln, dann Spaghetti und dann kugelt man sich durch die Federn. Woaaah, ein Leben für ein Tomate-Mozarella-Chiabatta-Brötchen. Für den Kuss würd ich jetzt töten! Lecker Eis mit Waffel.. ohh lecker Eis im Bauchnabel! Und das Grinsen wird immer breiter. Während man so in Gedanken an verschiedenen Dingen rumleckt, hört man dumpf eine Stimme, die immer lauter wird. … „Und dann einfach nur noch per drag’n’drob rüberziehen und voilà…“

Grmpf. Ok, noch etwa 45 Minuten. Sex hat sich jetzt erledigt. Dafür muss man tierisch aufs Klo. Scheiß Wasser. Die Minuten schleichen vorbei. Man beobachten die Uhr und sehnt sich nach einer Toilette. Bitte lass es vorbei gehen. Tick. Tack. Jaaa verdammt!!! Beine übereiannderschlagen funktioniert noch noch bedingt. „Ja dann dank ich euch für die Aufmerksamkeit. Schönen Feierabend!“ Raus hier. Schnell!!! …Wohltat.

In der Tram ist man dann wieder ganz bei Phase drei und zu Hause gibts Vollkornbrot… Na toll.