Ich bin seit gestern nach drei Monaten Rumreisen wieder in Buenos Aires. Ich hab den Tag über Dinge für die lange Rückreise organisiert, rumtelefoniert, die Handwerker hier in der Wohnung mit Erfrischungsgetränken versorgt, mit der Verwandschaft gequatscht und erzählt, was alles so passiert ist. Ich bin seit gestern Abend nur am plappern. Auf Spanisch. Ich kann das jetzt. Sechs Monate im Land und es sprudelt.

Und gerade jetzt, jetzt wo ich endlich mit meinem Onkel und den Tanten vernünftige Unterhaltungen führen kann, jetzt fahr ich wieder nach Hause. Eigentlich ne Schande.

Aber ich vermiss Deutschland. So fad und langweilig es auch gerade sein mag. (Von Kachelmann mal abgesehn.) Ich vermiss die kleinen Dinge, wie morgens Zeitung lesen und verstehen was im Land passiert. Ich vermiss Unterhaltungen bei nem kühlen Bier mit Menschen, die ich wirklich kenne – meinen Freunden. Ich kann daheim Witze reißen, ohne vorher um Geduld zu bitten bis ich den Satz richtig zusammenkrieg, damit es auch halbwegs lustig ist.

Nicht falsch verstehen: Das ist kein Heimweh. Ich würd sofort hierbleiben, wenn mir die Welt hier so nahe wär wie meine Welt in Deutschland. Aber das dauert Jahre. Und so lange warten will ich nicht. Dafür bin ich zu ungeduldig.