Ja, es gibt Gefängnisse, die komfortablere Räume haben. Und doch ist es hier um so viel besser als im vorherigen Zimmer.

Es ist wesentlich billiger. Ich wohne hier nur mit einer statt vorher mit 12 bis 15 Personen. WLAN hab ich dank der freundlichen Unterstützung eines unkomplizierten Mitarbeiters der „Truckmin Mining Services“ nebenan auch. Die Toilette hat eine funktionierende Spülung und nicht nur einen Kasten aus dem rund um die Uhr Wasser auf die Fliesen rinnt. Unter der Dusche wird man nicht vom kochend heißen Wasser wie ein Hummer schnell und schmerzvoll gegart. Die Küchenzeile ist keine Rennbahn für Schaben. Und es ist leise. Kein einziger besoffener Franzose, der irrtümlich morgens um 11 glaubt, singen und Gitarre spielen zu können.

Das einzig Doofe: Hier gibt’s keinen Dosenöffner. Jedenfalls kann ich keinen finden. Und das Internet liefert zu dem Thema auch nur bescheidene Tipps. Axt, LKW über die Dose fahren lassen, Polizei rufen. Spaßvögel. Die Polizei is so korrupt, dass die das, wenn überhaupt, nur gegen passendes Trinkgeld machen. Und von LKW-Reifen wird mein Tunfisch auch nicht schmackhafter.

Abgesehen davon gefällt mir die Billig-Kamera immer besser. Macht mangels Qualität ihrerseits und mangels Geduld meinerseits so schön verwackelte Bilder. In Kombination mit dem Babyblau im Bad und dem bröckelnden Putz im Hinterhof sieht das Geknipse so hübsch nach 50er-Jahre-Nostalgie aus. Hach…

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