Irgendwann ist der Zeitpunkt erreicht, an dem es einfach läuft. Das letzte Fachsemester plätschert vor sich hin – ohne Aufregung, ohne Stress. Der Job macht Spaß – aus den gleichen Gründen. Und wenn man sich mal damit abgefunden hat, dass man nie wie Cindy Crawford aussehen wird, ist man die nervige Sorge, ob nun drei Kilo zu viel oder nicht, auch los.

Und alles nur, weil man auf ein Ziel hinarbeitet. Auf ein reales Ziel. Nichts Utopisches wie „Ich will ZEIT-Redakteurin werden und in Hamburg wohnen und dass die Hälfte der Barmänner zwischen Schanze und Kiez schon an  meinem Gang hören, dass ich es bin und mir gleich ein Astra hinstellen.“ Ok, Letzteres krieg ich eventuell hin.

Nein, einfach locker, entspannt und mit Spaß an der Sache ab März die Diplomarbeit runterschreiben und bis dahin soviel Geld verdienen, dass dabei ein großer Rucksack, eine Jacke, ein paar gescheite Schuhe, ein Ticket und ein Sprachkurs rausspringen. Und Taschengeld, wenn ich unterwegs Hunger bekomme.

Alles andere ist momentan nebensächlich. Das Schöne: Die miesepetrigen Gesichtszüge verschwinden, die knittrigen Falten zwischen den Augen lösen sich und selbst wenns regnet, störts nicht sonderlich. Macht auch attraktiver, was wiederum Aufmerksamkein erregt und das wiederum trägt auch zum Wohlbefinden bei.

Wie haben Element of Crime so schön gesungen: „Erst wenn alles scheiß egal ist, macht das Leben wieder Spaß“. Nun, alles ist nicht scheiß egal. Aber vieles und deshalb machts wieder Spaß.