Das Gegenteil von Liebe
Sie sieht ihn. Er sieht sie. Unregelmäßig. Ab und an im Zug. Wie man sich eben so auf dem Weg zur Arbeit sieht. Ein Nicken, ein Lächeln, das nach der Hälfte erstickt. Ein stummes „Darf ich mich setzen?“. Er liest, immer dann wenn sie ihn sieht, ein Buch über Knochen-Serienmörder-Psycho-Kram. Sie liest, wenn er sie sieht, Zeitung – wie üblich. Miteinander reden sie kein Wort, die Blicke starr auf Satzfetzen gerichtet. Sie denkt: Jooaaa… Er denkt: irgendetwas anderes. So geht…
