Wenn man so durchgeplant ist wie ich, bucht man Fernflüge am besten sechs Monate im Voraus. Damit bloß nix schief geht. Wenn man außerdem wie ich ein bisschen pedantisch ist, ruft man drei Tage vor Abflug bei der Fluggesellschaft an und checkt noch mal gegen, ob man auch wirklich gebucht ist. Soll ja schließlich alles reibungslos von statten gehen.

Da aber aber die eigene Pedanterie andere, zum Beispiel die Fluggesellschaft, nicht interessiert, steht man dann wie ich abends um halb zehn in Madrid am Check-in-Schalter und erfährt, das der Flug nach Buenos Aires überbucht ist.

Erster Gedanke: Hm doof. Zweite Gedanke, nachdem die Dame hinter dem Schalter Dinge sagt wie „kostenlose Hotelübernachtung“ und „600 Euro Entschädrigung“: Yaaay!

Eine Stunde später sitzt man dann wie ich im Dinnerraum eines (geschätzt) vier-Sterne-Hotels und köpft zusammen mit zwei Franzosen eine Flasche 2008er Rioja. Dazu gibts Miesmuscheln und Räucherlachs vom Buffet.

Drei Menschen an einem Tisch, die den selben Plan haben: gar keinen. Der eine war Lichtmensch im Theater, will jetzt eigentlich nach Lima und weiß noch nicht so recht was er da die nächsten Monate so treibt. Der andere erzählt was von Schamanen am Amazonas von denen er sich irgendwelches Zeug injezieren lassen will, um „sich selbst in sich drin zu finden“.

Den kompletten Tag darauf hab ich in einem abgedunkelten Hotelzimmer verbracht. Nur ferngesehen und die Minibar leergesoffen. Naja war eh nur Wasser drin, aber egal! Ich hab ja gesagt: Das fängt ja gut an! Fühl mich grad wie ne Katze. Die fallen auch immer auf die Füße.

Und nun Bilder aus dem Nobelschuppen direkt neben dem Flughafen. Aussicht ist entsprechend ansprechend. (Direkt zum Album)

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