Da wären wir also in Unter/Über/Ober/Uld/wasweißich-ingen. Schön ist’s am Bodensee. Und so ruhig.

hört ihr?

nichts.

Die erste eigene Wohnung ist bezogen und entspricht exakt meinen Vorstellung. Sogar die viel zu lange verstauten Schnappschüsse, die während der wohl besten Zeit meines bisherigen Lebens im Jahr 2007 aufgenommen wurden, hängen bereits gut sichtbar vor meiner Nase, während ich dies hier schreibe.

Ich bin angekommen. Entsprechen begrüßt hat man mich auch schon. Hier gehören nämlich Vorurteile zur Regionalkultur und werden mit herzlichem Lächeln geäußert: „Hanoi, Frauen können nicht rückwärts fahren, gell“, sprach der Nachbar von gegenüber aus bärtigem Gesicht, als ich versucht habe, einen Drei-Tonnen-Möbeltransporter, den ich nicht mal 24 Stunden unter dem Hintern hatte, aus einer vollgeparkten Einfahrt zu manövrieren. Hat wirklich nicht so gut funktioniert, aber man muss ja nicht gleich… Aber ich will mal nicht nachtragend sein. Dafür ist es hier zu gemütlich.

Heute hat mich bereits meine erste kleine Radtour am Bodensee entlanggeführt. Das Wasser ist so klar, das man die Fischlein darin freudig tanzen sehen kann. Segelboote wiegen sich sanft im Wind. Mein Weg säumen üppige Apfelwiesen. Die  Spätsommersonne wärmt die roten Bäckchen der Früchte. Oberhalb liegt eine barrocke Wallfahrtskirche und blickt erhaben zu den Ausläufern der Schweizer Alpen, die ganz in der Fene auf der anderen Seite des Sees unter schweren Gewitterwolken verbleuen. Ich begegne Menschen, Urlaubern, Sommerfrischlern – zu Fuß oder wie ich auf dem Rad. Alle haben Ferien, kramen in ihren Rucksäcken und blinzeln durch ihre Sonnebrillen in den Süddeutschen Himmel während sie genüsslich in ihr Leberwurstbrot beißen. Und über all dem dreht lautlos ein Zeppelin seine Runden.

Hach.

Bild: thomesy auf flickr