Es gibt in Buenos Aires fünf U-Bahn-Linien (genannt „Subte“), 750 Bus-Linien („Collectivos“) und etwa eine Million Taxis. Letzteres ist eine Schätzung. Alles andere ist Fakt, weil das so im Stadtplan steht, dessen Aufbau mir bisher noch verschlossen blieb.

Man stelle sich jetzt vor, keine der U-Bahnen fährt, weil irgendwer, der ein wichtiges Rädchen in der Maschinerie des öffentlichen Nahverkehrs ist, streikt. Es ist also viertel nach acht, keiner der 13 Millionen Einwohner kann U-Bahn fahren und muss auf Busse und Taxis ausweichen. Das heißt, an jeder Straßenecke stehen ungefähr 50 Argentinier in einer Schlange (man glaubt gar nicht wie diszipliniert sie hier sind) und warteten auf einen der 750 Busse, der natürlich zu spät kommt.

Denn die Straßen sind verstopft dank der eine Million Taxis, die Menschen, die sonst mit der U-Bahn gefahren wären, von A nach B transportieren. So auch mich. Da ziehen sich 6,3 Kilometer von A (Senillosa 8 ) nach B (Viamonte 927) schon mal über 40 Minuten. Man kann noch so argentinisch aussehen, Taxifahrer richen, dass man nicht von hier ist. Oder hören es einfach am miesen Spanisch. Deshalb glaub ich, man hat mich (wie schon einmal) verarscht und im Kreis rumgefahren. 25 Peso für 6,3 Kilometer scheint mir doch recht viel.

Ich lerne eigentlich nur spanisch, damit ich Dienstleistenden gegenüber nicht mehr ohnmächtig bin. Gebt mir noch etwa sieben Wochen und ich beleidige Taxifhrer, wenn sie einmal falsch abgebogen sind. Wird ganz ganz groß.