Es passieren wunderliche Dinge, wenn man sich entscheidet, in einer Gaststätte nur mal eben die sanitären Anlagen aufzusuchen. Geplant war eigentlich im „Wirtshaus in der Au“ (Warnung: Schlimme Saxophon-Musik beim Anklicken!!!) in Haidhausen die Männertoilette anzuschauen, weil das laut meinen Tischgenossen ein „echtes Erlebnis“ sein soll. Ich wollte aber keine Verwirrung unter den anderen Lokalgästen stiften und bin deshalb doch durch die Tür mit dem großen „D“ gegangen.
Am Waschbecken steht ein blauer Eimer gefüllt mit ein Duzend Rosen. Wenn die nicht drin gewesen wären, hätte man auch meinen können, dass die Putzfrau ihr Arbeitsmaterial vergessen hat. Wollte zum restlichen, eher rustikalen Interieur nicht so recht passen.
An dem Eimer klebte ein Zettel:
Hallo Unbekannte. Thomas (Bild von ihm rechts daneben, d. Red.) beabsichtigt allen Ernstes, in Kürze zu heiraten. Wir, seine Freunde, möchten ihn zur Vernunft bringen und ihm zeigen, dass er immer noch interessant für das weibliche Geschlecht ist. Also nimm eine Rose und lass an unserem Tisch (von der Toilette aus geradeaus zur Fensterfront) all deine Charme spielen und flirte mit Thomas. Wir (und sicher auch er) danken es dir.
Tja, wäre ich nur halb so durch und der Typ auch nur ansatzweise attraktiv, hätte ich so eine Aktion sicher nicht mitgemacht. Aber da er sich optisch irgendwo zwischen Bill Gates un Oliver Kalkofe bewegte und ich gestern abend guter Dinge war, ließ ich mich nicht lange bitten.
Kurz danach schwebte ich über mir und sah mich einem Mann eine Rose überreichen. „Oh, ich hab dich schon von draußen gesehen und ich finde dich wirklich sehr attraktiv. Wenn du magst, können wir mal was trinken gehn. Würde mich sehr freuen“, sprach es und lächelte. Während der (unglaubwürdigen) Ansprache fotografierten mich die restlichen zwölf Männer am Tisch und applaudierten, als ich mich wieder in Richtung Ausgang bewegte.
So und was lernen wir daraus?
- Es heiraten nicht immer nur die besten und attraktivsten Männer.
- Jeder Mann sollte gute Freunde haben, die ihn vor drohendem Unheil zu bewahren versuchen.
- Es gibt sie noch: die guten Ideen für einen Jungesellenabschied!
- Man sollte vorher doch ins Männerklo gehen, um solchen Aktionen eine ganz besondere Note zu verleihen.
4 comments
Ja, was hat der Gute denn genau geantwortet? 😉
Er: „Ja äh. Also. Oh. Ich bin schon vergeben. Aber hey setz dich doch zu uns!“
Ich: „Öh ja. also draußen sitzen meine Leute. Muss dann mal wieder weg…ja aber bin am Sendlinger Tor nachher *zwinkerlächel*“
😉
…wirlich mal ne tolle idee! ich erinner mich, wie ich letzte woche mit ner horde testosterongeladener jungs durch rüdesheim geschwankt bin und dabei wahllos damen angequatscht hab, nur um dem bräutigam eine letzte ehre zu erweisen.
dennoch: heiraten muss dein rosenfuzzi auch!
P.S. sorry, hab erst falsch gepostet, lösch mal den bei „spaghetti“^^
hm. erst gestern hat mir ne arbeitskollegin von der gleichen aktion für ne freundin von ihr erzählt. ich glaube alles, was das wort junggeselle beinhaltet ist furchtbar. ich meine, alleine der brauch das männer auf dem dorf den hof fegen müssen, wenn sie 30 werden und noch nicht verheiratet sind, sagt doch alles.