Die Wohnung ist zwar stellenweise im wahrsten Sinne ungenießbar (Stichwort: Fischstäbchen-Tomatensalat-Kruste auf dem Wohnzimmerboden), hat aber dennoch ihre feinen Seiten.

Genau solch eine befindet sich in meinem Zimmer und wird von mir täglich genutzt: die extrabreite Fensterbank. Jede Wohnung sollte mindestens eine breite Fensterbank haben, auf der jeder durchschnittlich überdimensionierte Hintern gemütlich Platz findet. Das steigert die Lebensqualität immens.

Schon morgens lauscht man am Fenster den den Vögeln beim Zwitschern. Dabei vertilgt man banksitzenderweise eine Schale Haferflocken und schmatzt genüsslich in Richtung der Baumkronen.

Mittags kann man am Fenster in der Sonne braten und, dank der erhabenen Lage eines zweiten Stockwerks, wunderbar Menschen beobachten. Dauernd benutzt (warum auch immer) irgendjemand dieses antiquierte Telefonhäuschen auf der anderen Straßenseite, oder putzt seinen Porsche, oder verhaut sein Kind. Seltsam…

Zum wohlverdienten Feierabend nach einem komplett verplemperten Tag, gönnt man sich dann auf der Fensterbank Bier, Buch und Zigarette und lauscht den Nachbarn beim Vögeln.

Und damit schließt sich der Kreis und ein weiterer Tag in münchens wildem Westen zieht ins Land. Tirili.