Es ist 18:45. Feierabend. Der einzige Gedanke: Nach Hause, Füße hoch die Welt kann mich sonst wo.

Aber ich bin ja nicht umsonst zurück in meinem „Revier“. Natürlich treffe ich Bekannte aus Schulzeiten, die mittlerweile auch im Hamsterrad um ihr Leben rennen. Und die wollen auch alle nach Hause. (Man muss an dieser Stelle dazu sagen, dass ich in einer Region mit großem Migrantenanteil wohne)

Typischer Dialog:
„Und was machst du jetzt?“
„Joa arbeiten. Redaktion.“
„Aha. Schon fertig mit dem Studium?“
„Nene hab noch ein Fachsemester.“
„Journalismus dann?!“
„Ja genau.“
„Aha. Weißt du was ich an euch Journalisten nicht mag?“

Oha! Jetzt gehts los. Mir Fallen auf Anhieb sieben Gründe ein, warum Journalisten verachtenswert sind. Mal gespannt was er im Sinn hat.

„Ihr berichtet einseitig über den Islam.“

Scheiße. Das Thema. Und Jetzt?
Was folgt sind 45 Minuten Belehrungen über den muslimischen Glauben, den Koran und Mohammed. Darüber dass es so etwas wie Ehrenmorde, Terroranschläge und Zwangsheiraten im Islam nicht gibt. Alles falsche Auslegung vewirrter Muslime. Die Medien stellten das aber falsch dar, einseitig, ohne Reflexion, ohne wirklich die Gläugigen zu befragen, die friedlich mit ihrem Glauben leben. „Immer nur sind Muslime Terroristen und Verbrecher!“ – „Öhm keine Ahnung, schreib doch mal nen Leserbrief?!“

Wirklich ein interessantes Thema. Ein wichtiges Thema. Irgendwo ist die Aufregung auch verständlich und nachvollziehbar. Es stimmt, dass bei vielen Medien bei diesem Thema die einzige Reflexion darin besteht, Deutsche, die drei Semester Islamwissenschaften studiert haben, als Experten zu befragen. Gerechtfertigte Kritik. Aber ich bin leider der falsche Empfänger als konfessionsloses Balg abends um mittlerweile halb 8! (Das ganz nebenbei noch nie einen Text zum Islam verfasst hat und das nach diesem Blogeintrag auch schön wieder sein lässt)

Versuche mit zum Islam zu bekehren sind auch gescheitert. Springe nicht auf Slogans an wie: „Weißt du warum du unglücklich bist? Weil du nicht an das einzig Wahre glaubst!“ Ich glaub in solchen Momenten, dass mich ein Pferd tritt. Ich unglücklich?!

Und wieder der Gedanke: Nach Hause, Füße hoch ja genau du kannst mich sonst wo.