Warum passiert gerade das und nichts anderes? Hat es einfach so sein sollen? Ist alles vorbestimmt?
Als rational denkender Mensch und religös sehr unbedarftes Gemüt, um es vorsichtig auszudrücken, glaube ich eigentlich nicht an Vorhersehung oder Schicksal. Doch manchmal schlittert man in Situationen, in denen sich der Gedanke an eine überirdische Macht, die alles irgendwie so gelenkt hat, direkt aufdrängt.
Ich spreche nicht von großen Zusammenhängen, die das ganze Leben beeinflussen und in völlig neue Bahnen lenken. Ich denke an die kleinen Situationen, die Impulse geben.
Warum ist man in der achten Klasse aus purem Unvermögen im Fach Latein sitzengbelieben? Vielleicht um jetzt genau das zu studieren, mit exakt diesen Menschen, die das Studium erst richtig gut machen?
Warum ist man zu Hause zu spät losgefahen? Sollte man den Motorradfahrer im Straßengraben finden, der Hilfe brauchte?
Warum hat man den einen Zug verpasst? Sollte man einfach zwei Stunden durch die Gegend fahren, um jemanden zu treffen, den man vielleicht einfach treffen sollte?
Alles Dinge, die passiert sind. Jede einzelne Situation ein bisschen zu sehr Zufall.
Was man allerdings dann aus den Ergebnissen der Schicksalhaften Fügung anstellt, ist meiner Ansicht nach wieder dem Individuum selbst überlassen.
Sich endlich damit abfinden eine Ehrenrunde gedreht zu haben und dafür den Spaß am Studium mehr als zu genießen. Einen Krankenwagen rufen und einem Menschen helfen. Die Begegnung entweder Begegnung sein lassen, oder eben nicht. Doch wenn man schon den falschen Zug genommen hat, dann sollte man die Gelegenheit nicht verstreichen lassen.
One comment
Jetzt kommst:
„Wenn man schon den falschen Zug genommen hat, sollte man zumindest in der ersten Klasse fahren!“