Bisher dache ich die Sitte kleine rattenähnliche Tölen in rosa Plüschtächschen auf dem Arm rumzutragen, wäre ein Brauch im kulturell doch sehr beflissenen Nordamerika. Wurde heute bei meiner Arbeit auf dem Weihnachtsmarkt eines Besseren belehrt im Zuge einer Asimilation hin zum Großen Vorbild: Den it-Girls der US und A. Ja, auch hier in der südhessischen Provinz.

Exakt 5 Exemplare der Gattung „Blödchen mit hochgestöckeltem Anhang“ liefen am Stand vorbei. Sind wirklich immer die gleichen:
Entweder ganz blond oder ganz schwarz gefärbte Haare, Fliegerbluson wahlweise in weiß, creme oder eierschale (für alle Männer: Nein, es ist nicht das gleiche), knallenge Buffalo-Jeans, die den winzigen Hintern umspannen und 10 cm Stilettostiefel, in die (wie könnte es anders sein) die Jeans reingestopft wird (obs jetzt passt oder nicht). Man darf auch die falsche Gucci-Brille nicht vergessen zu erwähnen.

Die Wauwaus hübsch verpackt in kitschigen Tragetaschen oder Fleece-Deckchen. Frag mich was passiert wenn man son kleinen Chihuahua ganz schnell mit ner kunststoffdecke abrubbelt…hmm…Joa, und einer hatte ne Nikolausmütze auf. Kann man gemeiner zu kleinen, schwachen Wesen sein?

Ab jetzt werden nur noch Hunde als solche anerkannt, die folgende Kriterien erfüllen:
– schulterhöhe über 40 cm
– zu schwer um ihn 3 Stunden auf Weihnachtsmärkten rumzutragen
– fängt bei dem Versuch, ihm irgendwas anzuziehen an zu knurren (auch wenns ein an sich cooler Schottenrock ist)
– zittert nicht mal nach nem 48-Stunden Schlittenrennen durch Grönland
– jagt allein durch pure Anwesenheit Postboten in die Flucht, obwohl er eigentlich ganz lieb is, aber es geht ja um die Präsenz
– beißt den Weibchen, die glauben Pfenningabsatz und Kopfsteinpflaster vetragen sich, in die hübsch beschuhte Wade