… del desempleo (quizás)
Hier in Argentinien schlummert die Lösung für das Arbeitslosenproblem in Deutschland. Also vielleicht. Bin kein Wirtschaftsexperte. Ganz im Gegenteil. Ich hab eigentlich gar keine Ahnung.
Aber mir fällt auf, dass es hier – abgesehen von Geldautomaten – keine Maschinen gibt, die Dienstleistungen übernehmen. In den U-Bahn Stationen gibt es keine Ticket-Automaten, hier sitzen zwei bis vier Leute hinter Schaltern und verkaufen die. Alle 50 Meter gibt es ein Kiosk, in dem Süßkrams, Zeitungen und manchmal auch Schuhe verkauft werden. Auch da sitzt ein Mensch hinter der Kasse. In jedem Drogeriemarkt stehen eine handvoll „Aufpasser“. Keine Kameras an den Decken. Im Supermarkt wiegt ein Mensch das Obst ab. Selber wiegen mit Nummer eintippen, is hier nicht.
Das mag jetzt naiv klingen, aber war das nicht bis vor etwa 30 Jahren auch so in Deutschland? Und gab es da nicht weniger Arbeitslose als jetzt? Nur so eine Idee. Abgesehen davon ist Argentinien dadurch wesentlich persönlicher und, ja, auch herzlicher als Deutschland, wo man den ganzen Tag nur mit Maschinen zutun hat.
Wie gesagt… nur so ein Gedanke. Gegenargumente sind willkommen.
11 comments
Stehen an den Supermarktkassen auch Kinder, die eigentlich in der Schule sein sollten, die es aber nötiger haben, wenigstens etwas zum Familieneinkommen beizutragen, indem sie die Einkäufe in Tüten packen, und denen der Supermarkt keinen (!) Lohn zahlt und die deshalb ausschließlich auf Trinkgelder angewiesen sind?
(Puh, was für ein Satz…)
grundsätzlich eine gute idee, ich glaube nur, dass es daran scheitert, dass leider viele in deutschland eine solche arbeit nicht übernehmen wollen würden, was zum einen an der eigenen dienstleistungs(un-)mentalität und zum anderen an der geliebten anonymität durch den umgang mit maschinen liegt.
ich war ganz fasziniert von dem ansatz in tokyo … dort werden meines erachtens auch gute ideen gegen das arbeitslosigkeitsproblem präsentiert: vier aufpasser bewachen eine baustelle mitten in der nacht, dass auch dem ca. einen pro stunde vorbeilaufenden nichts passiert; wiederrum vier leute passen auf, dass sich autos, die aus einer garage über einen fussgängerweg kommen, nicht mit fussgängern ins gehege kommen; in grossen einkaufshäusern stehen je stockwerk zwei menschen an der rolltreppe und begrüssen den ankommenden gast. 🙂
nope. alles erwachsene 😉 jaa aber netter einwand. wäre das so hätte ich das thema erst garnichta uf den tisch gebracht. sooo dritte welt is das hier nicht.
Vor 1000 Jahren musste man noch alles per Hand machen, da waren noch weniger Leute arbeitslos. Allerdings hatten die damals auch niemanden der ihnen ihre iPods baut.
Arbeit einzusparen ist kurzfristig natürlich schmerzhaft für den Eingesparten, aber langfristig werden dadurch Kapazitäten frei. Unseren Wohlstand verdanken wir der Tatsache, dass nicht mehr jeder auf dem Feld arbeiten muss, wie früher.
In der DDR herrschte übrigens Vollbeschäftigung, und da lief es ja wirtschaftlich nicht so gut.
@robert: jaaa aber das is ja dann eher n recht unsinniger einsatz von arbeitskräften. aber immerhin ne maßnahme 😉
@hanno: yaaay du liest wieder meinen blog! fantastisch. weitermachen und weiter kluge sachen posten. der einwand mit der DDR zieht. hier läuft ansonsten wirtschaftlich auch nicht so doll 😉
Ja, das kommt mir doch bekannt vor. Und dazu noch Leute, die dir den Tank füllen, Menschen die dich und dein Auto einweisen und dann darauf aufpassen, andere, die dir die Tüten nach dem Einkaufen packen oder auch Hilfskräfte, die vor Baustellen eine Fahne schwenken oder vor Baustellen den Verkehr regeln.
Gibt viele Möglichkeiten. Aber diese Arbeiten verrichten in Deutschland Maschinen eben billiger…
„sooo dritte welt is das hier nicht.“
Wieso dritte Welt? Das habe ich genau so in Mexiko erlebt. Mexiko und Argentinien sollten vom Lebensstandard her eigentlich auf ähnlichem Niveau liegen.
Hanno hat Recht!
Ansonsten ist unsere Arbeitslosigkeit eigentlich nur ein Anzeichen, dass das Wohlstandsgefälle noch vergleichsweise klein ist. Wäre es nämlich größer, die Armen also noch ärmer, wären Jobs wie „Einkäufe-in-Tüten-Packer“, „Baustellen-Bewacher“ und „Kunden-Grüßer“ auch wirtschaftlich, da bereits sehr niedrige Löhne ausreichend arbeitswilliges Lumpenproletariat anlocken würden.
Gleichzeitig ginge das natürlich mit einer Zunahme anderer gesellschaftlicher Probleme einher. Das Lumpenproletariat würde dann nämlich seine Kinder zum Arbeiten schicken (s.o.), so dass diese keine Bildung genießen könnten und damit Lumpenproletariat bleiben würden. Einige davon kämen sicherlich auch auf die Idee, sich für sie unerschwingliche Güter mit Gewalt zu nehmen.
Die DDR dagegen hat (wenn auch unabsichtlich) die Produktivität derart reduziert, dass auch bei minimaler Lohnspreizung noch Vollbeschäftigung herrschte, weil die Wirtschaft derart ineffizient organisiert war, dass zur leidlichen Befriedigung wenigstens der elementaren Bedürfnisse bereits alle Arbeitskräfte benötigt wurden.
Warum in die Ferne schweifen? Die „Einkäufe-in-Tüten-Packer“, die keinen Lohn erhalten und für nur Trinkgeld roboten, gibt es demnächst auch im Supermarkt um die Ecke: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/31/31638/1.html
uh fies. hier gibts auch tütenpacker an den supermarktkassen. ichhoffe mal die bekommen stundenlohn, wiel trinkgeld gibt denen keiner… na super. jetzt hab ich ein schlechtes gewissen.