Bali ist ein ganze guter Einstieg ins Gewusel. Der Ballermann-Bomber fliegt günstig von Australien/Neuseeland dorthin, das Partyvolk tummelt sich im Süden, schön weit weg von den Zivilisations-Hippies, die sich in Ubud in Trance atmen.
Ubud/Bali, Kilometer 70
Tun
- Tegalalang Reisterrassen besuchen. Mit dem Roller kommt man in gut einer halben Stunde zu den Reisterrassen nördlich von Ubud. Ist, wenn man ehrlich ist, eine rechte Touristen-Falle, aber das ist ja irgendwie alles auf Bali. Man kann das Gelände selbst erkunden und ein wenig Super Mario mit den indonesischen Reisbauern spielen. Die kommen aus allen Ecken und wollen entweder Geld oder einen zu ihrer Hütte in den Bergen führen. Der Trick ist, geschickt auf den schmalen Stegen auszuweichen, ohne mit einem Fuß im Sumpf zu landen.
- Heimlich in die vielen Hinterhöfe stehlen und staunen. Jedes Haus hat einen eigenen Tempel im verwinkelten Hof, überall blüht es und es riecht nach Räucherstäbchen.
- Tiiieeeef ein- und ausatmen. Einmal aus Spaß Deep Breathing Yoga mitmachen: eine Stunde unter Anleitung von Deutschen Trainerinnen ein- und ausatmen. Ja genau, Geld für Atmen ausgeben. Aber: Gleicher Effekt wie Gras. Und wenn man das mit dem Atmen dann auch alleine kann, ist das wesentlich billiger auf Dauer.
- Günstig frische Früchte kaufen und süchtig nach Drachenfrucht werden.
- Kunst bestaunen. Bali ist berühmt für Holzschnitzereien. Überall entlang der Straßen findet man Möbelmacher, Holzschnitzer und Kunstgalerien. Vielen kann man bei ihrer Arbeit zuschauen. Die Künstler glauben, dass die Figur bereits im Holz steckt, und ihre Aufgabe ist es, sie zu befreien. Interessant, dass in jedem dritten Stück Holz ein Penis steckt …
- Immer ein Bündel Kleingeld dabei haben. Wechselgeld gibt hier keiner und am Ende zahlt man drauf.
- Luwak-Kaffee trinken. Nur echt mit der Wildkatzen-Scheiße. Opossum-ähnliche Tierchen fressen die rohen Bohnen, scheiden Sie fast unverdaut wieder aus. Irgendjemand hier ist mal auf die Idee gekommen, diese Bohnen zu rösten und Kaffee daraus zu brühen. Ich weiß nicht viel über Kaffee. Ich freu mich einfach, wenn er wach macht. Amis von Ubud Sari, einer Show-Plantage etwas außerhalb von Ubud, behauptet, dass Luwak Kaffee nach Papaya schmeckt, viel fruchtiger als normaler Kaffee. Das steht auch auf dem Speiseplan der Wildkatzen. Na dann.
- In der XL Shisha Lounge vor dem sintflutartigen Regen verstecken. Einmal am Tag, meist am frühen Abend, geht auf Bali die Welt unter. Regenzeit. Gut, wenn man dann gemütlich bei Shisha und Bakso (super leckerer indonesischer Suppe) königlich in weichen Kissen fläzt. Draußen geht die Welt unter und drinnen spielt die Musik, live, jeden Abend. Wenn ihr Glück habt, treten gerade „The Stone Pillow“ auf. Die vier indonesischen Jungs spielen Coversongs. Klingt fad, aber ehrlich, ich kenne keine Cover-Band, die an dieses musikalische Level rankommt. Und entspannt sind sie obendrein: wer Gitarre spielen kann, darf den Abend lang mitjammen.
Lassen
- Roller mieten. Ist ein bequemes Verkehrsmittel, um über die Insel zu cruisen, Dennoch: mangels Talent diverse Male hin brettern, sich die Beine verdellern und 150.000 IDR (etwa 11 Euro) für verkratze Rückspiegel blechen, nervt ein bisschen. Nicht, dass mir das selbst passiert wäre … *räusper*
- Monkey Forrest besuchen. Wer, wie ich, einmal quasi direkt neben dem Salemer Affenberg gewohnt hat, der weiß wie der Affe läuft. Das Geld kann man sich sparen. Die Viecher rennen eh überall außerhalb des Geheges rum. Und es gibt nichts Peinlicheres als sich von einem Affen die Handtasche klauen zu lassen.
- Holzpenis kaufen. Und bitte auch keine Fußkettchen. Ich weiß, ist schwer bei den vielen Souvenir-Shops, aber bitte.
Hinkommen
Der öffentliche Nahverkehr (Oh, welch deutscher Ausdruck!) auf Bali ist eher mau. Viel fährt nicht aber mit ein bisschen Rumfragen, kommt man zum Ziel. Der Zentrale Busbahnhof (Ha, noch einer!) in Denpasar heißt Ubung. Dort einen der regionalen Busse nach Batu Bulan nehmen. Von dort aus fahren Shuttles nach Ubud. Der ganze Trip kostet etwa 50.000 IDR (5 EUR).