Das Hamsterrad dreht und dreht sich. Hört nicht auf. Der Schweiß rinnt, brennt in den Augen, die Muskeln schmerzen und trotzdem rennt man. Einfach, weil man nicht auf die Schnauze fallen will.

Es dreht sich von Woche zu Woche schneller und man muss jedes mal Tempo zulegen, um mitzuhalten. Aufgeben wegen Erschöpfung gilt nicht. Weiterrennen! Andere rennen auch! Reiß dich zusammen! Beweis es ihnen, dass du es kannst! Und lächel dabei!

Rausspringen wäre eine Option. Kurze Überwindung, Augen zu und raus. Dann wäre es mit einem Schlag aus. Wundervoll.

Das ist leicht, wenn der Boden vor dem Hamsterrad gepolstert ist. Am besten mit vielen bunten Scheinen, die nichts bedeuten, aber so großen Wert haben. Liegen die nicht da, wird es schmerzhaft. Mit Glück kommt man mit blauen Flecken, einer gebrochenen Rippe und einem zerschrammten Gesicht davon. Nicht schön.

Kurzer Blick nach links. Nein, nichts gepolstert. Also weiterrennen. Komm schon. Nur noch ein paar Jahrzehnte. Schneller!

Irgendwann schaltet sich der Kopf aus. Die Beine knicken ein und man wird wie ein Socke in der Waschtrommel mitgeschleudert. Die Rotation ist stark. Keine Kontolle mehr, niemand tritt.

Und mit jeder Umdrehung wird das Hamsterrad langsamer. Eine letzte Umdrehung und man klatscht zu Boden. Autsch.

Das Hamsterrad steht. Mittlerweile sind die Haare grau, die Knochen zerschunden und man krabbelt mit letzter Kraft aus der Höllenmaschine. Feierabend. Der Nächste bitte.