Wieder in Deutschland und klar muss man sich nach einer gewissen Zeit im Ausland irgendwie wieder auf Gewohntes umstellen: Öffentlicher Nahverkehr fährt pünktlich, alles ist teurer, es gibt rund um die Uhr fast überall Döner, Bier schmeckt.

Nur habe ich noch mit einer Sache zu kämpfen, von der ich eigentlich dachte, dass sie mit einer Selbstverständlichkeit zu meistern ist. Ich habe nicht mal in Erwägung gezogen, dass das ein Problem werden könnte: Jeder spricht Deutsch!

Und das ist anstrengend wenn man sich nach vielen Monaten in spanischsprechenden Ländern wieder in einer deutschen Fußgängerzone bewegt oder wahnsinnigerweise zum public viewen geht. Plötzlich kann ich Gespräche, die mich gar nichts angehen, nicht mehr ausblenden. Überall plappert und schwatzt es. An Bushaltestellen, in Geschäften, auf dem Damenklo. „Haste gehört…“ „Noch zwa Milschweck…“ „Die sind doch schon lang nicht mehr…“ Gespräche, die die ich aber mit anhören muss, einfach weil ich einwandfrei verstehe, was gesprochen wird.

Totale Reizüberflutung. Nach zwei Stunden im recht überschaubaren Darmstadt war Sense. Zu viele Beta-Information, die die Gehirnwindungen verstopft. Merke: Langsam vortasten und peu à peu die Anzahl der Gesprächspartner und Menschen um einen herum erhöhen, bevor man sich in „Großstädte“ wagt.