Ich bin seit gut drei Tagen in der Stadt. Das heißt: Ich weiß noch nichts über München, aber ich beobachte gerne Menschen und bin mitteilungsbedürftig. Pauschalisierung ist mein Steckenpferd und deshalb werden hier alle Bobachtungen schön auf den Müncher oder die Münchnerin übertragen. Obs stimmt oder nicht, ist mir fürchterlich egal.

Auf dieser, vom bösen Weltallmachtskonzern gespendeten Übersichtskarte, sieht man meine Route, die ich heute mit Stadtplan abgelaufen bin. Ich könnte jetzt mit wunderschönen Naturaufnahmen langweilen. (Ich hab noch nicht viel vom Englischen Garten gesehen, aber DA ist es definitiv am schönsten. Alle die es nicht erkennen, weil meine Handykamera mies ist: Es ist ein Wasserfall)

Ich langweile lieber mit faltigen Frauen: Ich schwör, ich hab heute Uschi Glas gesehen!! Und ihre Schwester!! Und ihre Cousine!! Hm, irgendwie sehn hier alle so aus wie die. Und jeder hat was Glitzerndes an. Weiß der Teufel warum.

Ich finde das ist der größte Unterschied zwischen Hamburg und München. Hamburg ist eher wie die Spitze eines Converse-Sneaker, nachdem man ihn vier Wochen non-stop getragen hat: überzogen von einem sympathischen Schmutzfilm. München ist auf Hochglanz poliert. Weiß noch nicht, wie ich das finden soll.

Was Hamburg und München gemeinsam haben: In beidem Städten gibts riesige, dünne Männer, die Sneakers, kurze Cargos, Bart und Hut tragen. Find ich gut.

Seien sie auch morgen wieder dabei, wenn es heißt:
„Ich weiß nichts von München, aber ich teile meine Ahnungslosigkeit gerne mit dem Rest der Welt.“