Wenn man durch Darmstadt schlendert komtm man an zahlreichen Modegschäften vorbei. Hier ein H&M, da ein C&A, dort ein Zero. Alles sehr hübsche Textilien. Sieht zwar irgendwie alles gleich aus, wenn man das Etikett rausschneidet, aber das ist nunmal Mode. Man schaut es sich ja auch gerne an, fühlt sich wohl, wenn man die Bankkarte hat glühen lassen und zieht zu Hause stolz alles nochmal an. Doch wenn man mal recht bedenkt ist das schon langweilig, was es in den großen Ketten zu kaufen gibt.

Man muss nur zurück denken wie das früher abgelaufen ist. Ein Schneider hat ihn mühevoller Kleinarbeit seine Kleidung genäht, sie dann zwar etwas teurer, aber dafür ist es ja hochwertige Ware, verkauft. Man konnte Wünsche äußern. Hier etwas taillierter, dort eine Rüsche. Vielleicht ein Schleifchen.

Gibt es heute so gut wie garnicht mehr. Doch heute hab ich mich mal in ein kleines Ledergeschäft gewagt. „Gürtel Peter“ der nostalgische Name. Bisher vermutete ich dort Billig-Ramsch, den man sonst auf Jahrmärkten kaufen kann und mangels Funktionalität am gleichen Abend wegwerfen muss.
Nein, der „Gürtel Peter“ ist anders. Ein kleiner, untersetzter Mann (vermutlich Peter) mit nettem runden Gesicht, berät einen in dem 6qm großen Geschäft vorbildlich. Nimmt kompetent Maß und kommentiert mein Erscheinungbild mit Ausdrücken wie „Revue-Figur“ und an mir sei wenigstens was dran. Ich hab das mal positiv gewertet.

Da mein Geldbeutel zu Ende einer Shoppingtour doch recht mager war, wollte ich einen Kunstledergürtel (weil billiger). Glücklicherweise gabs in meiner Länge (muss ja auch um die Revue-Hüften passen) nur noch Gürtel in Echt-Leder und ich bekam einen solchen für 9,90 Euro. Zudem durfte ich noch zuschauen wie mein Gürtel hergestellt wird. Das ist doch was! Viel besser als sich durch einen vollgestopften H&M zu zwängen und einen Gürtel von der Stange zu nehmen, den gerade die Blonde vor einem in der Schlange gekauft hat.

Und morgen bringe ich meine Lieblings-Pumps zum Schuster hier um die Ecke. Es lebe das Handwerk.