Nicht, dass ich irgendwie der Lethargie verfallen wäre. Ich hab mich wirklich wirklich bemüht. Ich bin knapp zwei Stunden durch die Innenstadt getigert und habe aufmerksam gesucht. Ich habe Menschen gefragt.
Gibt es hier an einem Samstag Abend irgend etwas, wo man einfach nur ein Bier trinken kann. Existiert irgend einen Club, in dem nicht nur Musik gespielt wird, die von Computern erzeugt wird. Es muss doch eine Möglichkeit geben, sich zu anderen Menschen zu gesellen, ohne ein Vermögen Eintritt zu zahlen.
Antwort: „Puh ja schwer hier in München. Kostet eigentlich alles Eintritt und Bier gibts auch nur in den Clubs.“
So das wars. Sorry. Habs echt eine Woche im Guten versucht. Aber das geht absolut nicht. In anderen Städten wie (ja, sagen wir ruhig mal) Hamburg fallen mir spontan keine Etablissements ein, die auch nur im Entferntesten Nutzungsbeühr verlangen. Es sei denn sie werben mit nackten Frauen, haben bullige Türsteher und bieten den Austausch von Körperflüssigkeiten im Innenraum an.
Hier kostet alles um die acht Euro! Kein Club der Welt ist verdammte acht Euro wert!!! Wenn drinnen George Clooney in den Out-of-Sight-Boxershorts Crémant Mund zu Mund verabreicht vielleicht schon. Aber selbst dann!!
Meine letzte Hoffnung ist Schwabing. Da soll es laut einem jungen Mann auf einem Fahhrad eine „studentische Subkultur“ geben. Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Hier werden Studentenviertel als Subkultur bezeichnet! Andere Städte (Hamburg) bestehen ausschließlich daraus. Da sind Paris-Hilton-Verschnitte, die jeden Moment winzige Hunde aus dem Ärmel zaubern könnten Subkultur. Sowas ist hier völlig normal. Hier laufen Männer in rosa Polohemden und weißen Lederslippern rum, und schämen sich nicht dafür! Es gibt Orte, da werden solche Leute verhauen. Hier sind alle so!
Und noch schlimmer: Überall Wohlstands-Rentner in Golf-Klamotten, die von Klassik-Open-Air-Konzerten nach Hause tingeln. Magarete Arm in Arm mit ihrem Richard. Hach was war der Tschaikowski wieder schön. Zu Hause noch eine Runde Canasta und ein Gläschen Eierlikör und wir können seelig schlafen gehen.
Ich geb der Stadt noch eine Gnadenfrist bis Mitte August. Dann rutscht München auf meiener „Uh yeah, da will ich unbedingt wohnen, wenn ich mal einen Job habe“-Liste hinter Darmstadt. Und das ist bitter.
6 comments
.. Clubs… nicht 8 Euro wert.. und ich dachte immer, 20 wäre das Maximum, was ich für einen Club (mit gutem DJ) ausgeben sollte.
Du zerstörst gerade meine letzten Prinzipien.
Hahaha!
Du Dreckspreiß – in die Kaufinger gehen und Leute fragen, wo „Clubs“ sind. SChion mal überlegt, selber zu suchen? Es gibt sie sehr wohl, die nette Läden ohne Eintritt – aber die wollen halt keine Laufkundschaft. Den Subkultur und Mainstream sind zwei gegensätzliche Begriffe. Und Studenten sind halt in München eine Subkultur – der Mainstream isses nicht. gewöhn dich dran!
Und ein Bisschen Kultur kann auch nciht schaden – mit dem Studiausweis kommt man sehr preiswert ins Residenzzthetaer, zum Beispiel. Und schwabing war zu Zeiten des Rainer Werner Fassbinder Subkultur. Oder haste jemanden mit Handtuch aufm Kopf gefragt?
Eigeninitiative!
Aber hey: Wenn du eine Stadt voller streamline-Zuhälter und „Style“-Nazis willst, ist Hamburg oder Berlin vielleicht eher angesagt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kultfabrik *hust*
War zwar schon seit Jahren nicht mehr dort, aber damals hat ein Großteil der Clubs keinen bis sehr wenig Eintritt verlangt. Kommt natürlich auch drauf an was an dem Abend ansteht. Aber is ja klar, ne! 😉
Im übrigen sind 8 euro Eintritt auch in FFM keine ungewöhnliche Sache. Und Männer in rosa Polohemden und weißen Lederslippern findest Du in Wiesbaden. So ist die Welt heutzutage nun mal, liebe Pia. Schaurig, aber wahr 🙂
schwabing ist ja eher prollviertel als subkultur. obwohl: in der belgradstraße ca. ecke hohenzollernstraße gibt es ne bar, die n bisschen schräg aber nett ist.
oder geh ins glockenbach-viertel, da haste n haufen guter bars, die keinen eintritt kosten (rund um den gärtnerplatz und baaderstraße). einmal saß ich in nem laden, wo der wirt plötzlich anfing auf dem klavier zu improvisieren. war nett. ansonsten ist die jazzbar vogler ganz hübsch.
und dann gibt es natürlich auch noch die ganzen bierkeller.
hmm…leg dir doch mal nen gescheiten reiseführer zu oder les die richtigen magazine, die liegen doch in allen shops aus.
das ist in frankfurt das gleiche. wenn du nicht weißt, wo was geht, wirst auch nichts finden – und rosa-poloshirttragende mitvierziger können dir auch sonst wo nicht sagen, wo „coole partys“ gehn, egal ob du in münchen, berlin, HH oder sonstwo bist….
@Bela: Danke!!!
Du musst schon mal die Augen aufmachen und ned einfach abends blindlinks loslaufen! Aber naja…..
HH ist auch schön….
@Bela: Mehr Platz für uns! 😉
Minga wiad Preissnfrei!!!!!