Es geht ein neuer Lebensabschnitt los! Ich habe mir mein erstes eigenes Auto gekauft und könnte stolzer nicht sein. Umschwung! Dinge bewegen sich! Schnell und so wie ich es will!

Ab jetzt sitz ich nicht völlig gelangweilt an diesem elenden Stadt-Bahnhof rum – In der Bronx des Bodenseekreises, im Gelsenkirchen Süddeutschlands, im häßlichen Friedrichshafen. Ich starre nicht mehr jeden Mittwoch zwischen 20:35 bis 21:30 auf die Uhr im Warteraum. Dort, wo die sechs Bänke als Sitzkreis angeordnet sind. Man kommt sich dort vor wie in einer Selbsthilfegruppe für sitzengelassene Bahnreisende. „Hallo ich bin die Pia. Ich wart hier jeden Mittwochabend fast eine Stunde auf meinen Zug und hab jedes Mal das dringende Bedürfnis auf die brechdurchfallfarbenen Fliesen hier zu kotzen.“ „Hallo Pia“, schallts zurück im Chor.

Vorbei! Ab jetzt bin ich Fiesta-Fahrer. Mein Auto ist so alt, das hat die vierte Wiederwahl von Kohl noch mitbekommen. Aber wurscht! Er ist klein, er ist knallrot und er hat ein Safari-Dach! Wenn ich will, könnte ich mich reinstellen und Löwen schießen. Oder Schwaben.

Und wenn ich vor zwischen den 87 Meetings die Wochebei Job eins und der Themenrecherche am Wochenende für Job zwei irgendwo meine Kreativität wiederfinden sollte, passiert hier auch wieder mehr. Ich hab heute geputzt. Hinterm Bett war sie leider auch nicht.

Zu viel Brainstormen schädigt das Gehirn. Definitiv.