Es geht ein neuer Lebensabschnitt los! Ich habe mir mein erstes eigenes Auto gekauft und könnte stolzer nicht sein. Umschwung! Dinge bewegen sich! Schnell und so wie ich es will!
Ab jetzt sitz ich nicht völlig gelangweilt an diesem elenden Stadt-Bahnhof rum – In der Bronx des Bodenseekreises, im Gelsenkirchen Süddeutschlands, im häßlichen Friedrichshafen. Ich starre nicht mehr jeden Mittwoch zwischen 20:35 bis 21:30 auf die Uhr im Warteraum. Dort, wo die sechs Bänke als Sitzkreis angeordnet sind. Man kommt sich dort vor wie in einer Selbsthilfegruppe für sitzengelassene Bahnreisende. „Hallo ich bin die Pia. Ich wart hier jeden Mittwochabend fast eine Stunde auf meinen Zug und hab jedes Mal das dringende Bedürfnis auf die brechdurchfallfarbenen Fliesen hier zu kotzen.“ „Hallo Pia“, schallts zurück im Chor.
Vorbei! Ab jetzt bin ich Fiesta-Fahrer. Mein Auto ist so alt, das hat die vierte Wiederwahl von Kohl noch mitbekommen. Aber wurscht! Er ist klein, er ist knallrot und er hat ein Safari-Dach! Wenn ich will, könnte ich mich reinstellen und Löwen schießen. Oder Schwaben.
Und wenn ich vor zwischen den 87 Meetings die Wochebei Job eins und der Themenrecherche am Wochenende für Job zwei irgendwo meine Kreativität wiederfinden sollte, passiert hier auch wieder mehr. Ich hab heute geputzt. Hinterm Bett war sie leider auch nicht.
Zu viel Brainstormen schädigt das Gehirn. Definitiv.
12 comments
Nix gegen Gelsenkrichen!
zumindest der teil um die veltins-arena is god damn ugly…
Ich bin erschüttert!
Darüber, dass man mit PR für $RUESTUNGSKONZERN offenbar so wenig verdient, dass man am Wochenende noch in $ZWEITJOB malochen muss, um zu überleben. Und darüber, dass es selbst damit erst nach 9 Monaten Sparen für ein 20 Jahre (!!!) altes Auto reicht.
Ach, ein billiges Auto – auf das man nicht unbedingt angewiesen ist – ist für den Anfang doch ganz sinnvoll. Flexibler als Carsharing, wenn ein Kratzer reinkommt, ist das nicht so tragisch. Und wenn man dann doch merkt, dass man besser ohne Auto auskommt, war die Anschaffung nicht so teuer.
Hauptsache, Du findest immer einen Parkplatz in der Nähe.
@coldeye ich weiß gar nicht wieso du glaubst, ich würde für einen Rüstungskonzern arbeiten. ich mache Pressearbeit für Mittelständler aller Branchen (Beweis: http://bit.ly/flQj8e) Also du siehst: Nicht jeder hier am See ist bei ZF, Diehl, MTU und Co. 😉 Und ich bin Volo. Da ist das Gehalt nun ma nicht das eines Ingenieurs mit 5 Jahren Berufserfahrung.
@Marc: Ganz genau meine Meinung. Und hier ist ein riieeeeesen Hof zu meiner freien Verfügung. 🙂
Da hab‘ ich wohl was missverstanden.
Was die verlustigte Kreativität angeht: Das aktuelle Weltgeschehen dürfte doch eigentlich genug Anregungen liefern. Allein die Themenkomplexe „Fukushima“ und „Libyen“ haben derart viele Facetten, dass einem davon schwindlig werden kann.
Ich würde gerne mal wieder Deine Meinung zu etwas politischem lesen…
klar is viel los gerade. aber seh mich hier im blog nicht (mehr) in der position, über politisches zu schreiben. gibt genug in der blog-szene, die zu allem ihren senf dazu geben. muss ich nicht auch noch. über politik red ich lieber persönlich mit nem glas wein. echter dialog und so… ic muss mir hier eh mal was überlegen. so will ich den blog gerade nicht weiterführen. hab aber noch keinen so rechten plan
Yay, Fiesta rockt 🙂
Du sagst, Du siehst Dich nicht (mehr) in der Position, über Politisches zu schreiben. Warum eigentlich nicht? Befürchtest Du, bei Deinem aktuellen oder zukünftigen Arbeitgebern mit Deiner Meinung anzuecken? Fühlst Du Dich auf diesem Gebiet unzureichend ausgebildet?
Vielleicht bin ich da zu naiv, aber könnte ein politisches Blog mit zutreffenden Analysen nicht auch ein prima Aushängeschild für eine zukünftige journalistische Karriere sein? Oder hältst Du es eher mit H. J. Friedrichs („Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache“)? Dann könntest Du die Widersprüche der herrschenden Meinung analysieren und die Leser zum Mitdenken animieren. Das würde ich ohnehin lieber lesen als eine vorgefertigte Meinung.
Ich stelle mal eine ketzerische Frage: Welche Daseinsberechtigung hat ein Blog, wenn dort nicht regelmäßig Themen von allgemeinem Interesse diskutiert werden? Wenn es nur darum geht, Familie, Freunde und Bekannte über die aktuelle eigene Befindlichkeit zu informieren, gibt es dafür doch andere (und weniger exhibitionistische) technische Lösungen.
„Welche Daseinsberechtigung hat ein Blog, wenn dort nicht regelmäßig Themen von allgemeinem Interesse diskutiert werden?“ exakt. damit triffst du den nagel auf den kopf! das ist der grund, warum ich den blog so nicht weiterführen will.
ich verbringe 40 stunden pro woche damit mich mit wirtschafts- und managementthemen auseinandersusetzen. an den wochenenden verwende ich meine zeit für das schreiben von artikeln im lifestyle-bereich. zwischendrin hab ich einfach so unfassbar wenig muse fürs schreiben und meinungenbilden. es ist also eine mischung aus zeitmangel und schlicht unlust.
auch so ein grund, warum ich wohl auf der seite des schreibtischs bleiben werde und nicht mehr in den journalismus wechsel. einem guten, leidenschaftlichen journalisten wird das schreiben, polarisieren und das vertreten der eigenen meinung zu einfach allem nie zu viel. mir schon. und ich find das auch gar nicht so tragisch.
und wie gesagt: ich überlege mir wegen des blogs was.
Pia, mach dir nicht so nen Kopf, was du schreiben sollst/willst/darfst oder nicht. Das ist ganz allein DEINE Spielwiese hier. Selbst wenn immer mal n halbes Jahr Funkstille herrschte, wäre es absolut OK.
Ich mag deine Schreibe und würde mich auch nach nem Jahr noch drüber freuen, wenn hier ein neuer Beitrag steht. Also lass dich nicht beirren, zweifel nicht immer so viel an dir rum und stell dein Licht nicht so untern Scheffel. Du kannst es doch!
Ach hey – und Glückwunsch zum „neuen“ Auto.
Oh, ich meine „Auto“.
martin is cool. ich mach das jetzt wieder so. langsam kommt der spaß an der geschichte hier wieder zurück 😉 na denn ma: go!