Ich weiß, ich weiß. Jeder, ders nicht hören wollte, wurde von mir vollgejammert wie schlimm es sei, dass ich auf meinem Rückweg von Argentinien ganze 11 Stunden Aufenthalt in Atlanta habe und dass ich sicher vor Langeweile sterbe. Als Häufchen Elend einen Whiskey nach dem anderen an einer Bar kippen werde während ich einem Trucker mit Pelzmütze mein Leid klage.Ja aber gottseidank bin ich kommunikativ, spitzfindig und umwerfend und hab mir gleich bei Ankunft morgens um halb 6 in der Schlange zur Passkontrolle einen Begleiter für den Tag organisiert. Mit der Beobachtungsgabe eines Falken und klug kombiniert, schloss ich aus dem roten Reisepass und der Aufschrift „Bundesrepublik Deutschland“, dass der Kerl auch ein Landeskind ist. (Außerdem noch der attraktivste Mann, den man womöglich morgens bei der Zollkontrolle in Atlanta finden kann) Ins Gespräch gekommen, meine Plan für den Tag offeriert (angestrebt war hier hin zu gehen) und auf positive Ressonanz gestoßen.Was dann folgte kann ich als einen rundum gelungenen Tag verbuchen, der einen dicken, fetten Haken im Kalender verdient. der Plan ins Aquarium zu gehen, wurde mangels genug Bargeld schnell wieder verworfen und man entschied sich, die Stadt zu erkunden. (Wetter war schön, noch nie in Atlanta gewesen – deshalb) Police Officers sind immer ganz doll nett und wollen gefragt werden. Also erstmal in Erfahrung gebracht, wos was richtig gutes, amerikanisches zum Frühstücken gibt und er riet uns, zum CNN-Gebäude zu gehen. Das erwies sich dan nicht nur kulinarisch als…na sagen wir mal nährstoffreich.. sondern auch aus journalistische Ebene äußerst mehrwertig. Hab nämlich mal eben ein 55-minütiges Praktikum bei dem weltgrößten Newssender absolviert. In Form einer Tour durchs Gebäude, bei der man auf dem Platz des Anchormans sitzen, Wetterfrosch spielen und einer Frau namens Heidi, die gerade live auf Sendung war, circa 20 Minuten auf den Rücken starren durfte. Fein war das. Kommt gleich mal in den Lebenslauf.So was macht man anschließend, in der Stadt in der es scheinbar nur CNN, ein riesiges Aquarium, für das man kein Geld hat, und ein CokaCola-Museum gibt?? Na? Naaa?? Genau. Man taucht ein die die süße braune Brühe und gibt sich die volle Dröhnung Coke in allen Facetten. Brandhistory, unzählige Werbespots auf Kinoleinwänden, 4D-Coke-Kinoerlebnis, Abfüllanlage beobachten und sich durch so ziemlich alle Coka Cola-Produkte, die es weltweit gibt, süffeln. Das war im ersten Moment auch toll, aber nach 10 Minuten ist einam von dem kunterbunten Chemiegemisch, das im Magen so vor sich hinblubbert ziemlich übel. In Kombination mit dem Chickentoast und dem Iced Chai Tea Latte vom Frühstück dann doch „even worse“.Aber so leicht lässt man sich die Stimmung ja nicht verderben. Aus Gründen davon rennender Zeit, taten wir ihr es gleich und rannten zurück zu Marta. Die nette Frau Subway, die uns wieder an den Flughafen kutschierte. Am Automaten eingecheckt, in der Sonne gefletzt, der harte Typ hat sich dann wirklich noch einen Burger gegeben (unbegreiflich, welch ein Magen) und dann mussten wir auch shcon Abschied nehmen. Für mich gings nach Frankfurt, für ihn nach Düsseldorf.Im Flugzeug dann Mr. Bean in Spielfilmlänge gesehen. Es wurden ein echt unglaublich leckerer Brownie zum Dessert serviert und ich hab auch nur ein ganz ganz ganz ganz kleines bisschen die viel zu hübsche Stewardess beargwöhnt, die erschreckende Ähnlichkeit mit Jessica Alba hatte. Ja, ich kenn nicht nur einen, der sich da ziemlich gefreut hätte, die Safttüte auf dem Getränkewagen zu sein.Aber Hallo?? Wie gut war der Tag denn?? Ich bin zwar hundemüde und will einfach morgen nicht schon wieder arbeiten (Nein, nein will nicht, nein!!!!) aber sowas entschädigt ziemlich.Und DAS ist definitiv das Durchste, was ich jemals gelesen habe. Ich empfehle es Hanno und Björn. Ihr wärt amüsiert… auf eine seltsame Art. So wie ich.