Sie neigen zur Unterschätzung, wenn der Gegner vermeindlich besser zu sein scheint. Dann wundern sich sich darüber, dass sie doch eigentlich gar nicht so übel sind. Auf der anderen Seite überschätzen sie sich maßlos, wenn sie glauben die anderen sind die schlimmsten Amateure mit keinem Funken Verstand hinter der Schädeldecke. Dann stellen sie fest, dass sie stinken – und zwar gewaltig. Unelegant, holprig, ohne System stolpern sie übers Spielfeld.

Ihr ganzes Können zeigen sie äußerst selten, wenn dann aber bombastisch. Verfinstert der Gegner aber seine Miene und brüllt zum Angriff, scheißen Sie sich in die Hosen. Sie haben zu viel Respekt vor allem und jedem und machen sich zu viel Gedanken darum, was die Welt von ihnen hält. Und es läuft: nichts.

Sobald sie aber merken, dass die anderen auch nur mit Wasser kochen. Dass sie nicht mehr können als sie, sondern einfach nur aggrassiver sind und im Gegensatz zu ihnen bluffen können, stehen sie auf. Sie werden ehrgeizig und wollen es dem Rest der Welt beweisen, dass sie ziemliche geile Typen sind. Wenn dann auch noch Tausende Fans jubeln! Oh mein Gott, wie gehn die denn bitte ab? Egobooster!

Wie hat es ein englischer Reporter einmal formuliert: „Da laufen 22 Leute einem Ball hinterher und zum Schluß gewinnen immer die Deutschen.“

Ich sollte mich mal mit den Jungs treffen. Ich seh da gewisse Parallelen. Wir müssen reden. Am besten im Sitzkreis.