Hach. Der Webzweinullgruppenzwang drängt mich dazu, auch irgendwas über Twitter zu sagen: Ich seh den Sinn nicht.  
 
Alle zwitschern. ER findets ganz fein, ER ist nach eigener Aussage twitter-süchtig. Scheinbar jeder lässt den Rest der Welt auf 140 Zeichen am täglichen Leben teilhaben. ER hat sogar das Twitter-Plugin heute Vormittag in den Blog eingebaut. Jetzt läuft ein täglicher Béla-Newsticker auf der Website. Microbloggin im Makroblog quasi.   
 
In einem Blog zieht man sich ohnehin schon aus (Die Gosch eingeschlossen). Muss man dann auch noch Kurzmitteilungen rausgeben? Telegramme vom Klo, vom Zahnarztstuhl, von der Supermarktkasse? Geht nämlich auch alles via Handy. Nach dem Motto: „Oh, gerade ist gar keiner da, dem ich erzählen kann, was ich gerade Belangloses tue. Warum schick ich nicht via SMS einen Statusbericht an Twitter und teile mein inhaltsloses Leben mit dem Rest der Welt??“  
 
Ja natürlich, nichts anderes macht man im Blog. Aber da hat man so viel Platz wie man braucht, um dem Ganzen ein sprachlich schönes Gewand zu geben. Man kann ein paar Multimedia-Schmankerl anzufügen. Es hat noch einen gewissen Wert. Nicht so ein schmutziger Twitter-Quickie.   
 
Fans erheben an dieser Stelle den Zeigefinger. Bei Konferenzen sehr es sehr von Vorteil. Internationale Businesspartner verfolgen sich in Twitter und kommunizierenin so über Kontinente. Mag sein. Aber wenn man sich mal so anschaut, wer denn da zwitschert, stellt man eines fest: Das sind keine Geschäftsleute, sondern normale Langweiler mit Miteilungsbedürfnis.
 
Wie Gero von Randow heute in seiner Videokolumne sagte: „Ich bin heute seit einem Jahr bei Twitter. Und ich hab keine Ahnung wieso.“