Menschen, die so ziemlich gar keine Sorgen haben und sich aus religiösen Gründen auch nicht die Bohne um Männer scheren und deshalb schon mal einen zentralen Stressfaktor im Leben weniger haben, entwickeln seltsame Marotten.

Die sitzen dann an einem eigentlich ziemlich gemütlichen Sonntagmorgen mit mir am Frühstückstisch und fangen an, unangenehm penibel zu werden.

Während ich so drüber nachdenke, zu welchen Träumen ich die Nacht über in die Kissen gesabbert habe und mir zu O-Saft und Tee die nicht vorhandene Frisur einigermaßen gleichmäßig über den Kopf verteile, fangen solche Leute an, Müll zu trennen. Und nicht auf die Gute Art.

Da wird man schon mal drauf aufmerksam gemacht, dass man die Milchpackungen doch bitte nicht in den Plastik-Müll werfen woll. Es sei schließlich innen mit Alufolie ausgekleidet und kommt deshalb… na? wohin? Genau: Alumüll, von dem ich bis dato nicht mal wusste, dass es so etwas hier gibt.

Und Bananenschalen im Restmüll werden wieder rausgefischt und prominent platziert, damit der Urheber auch ja auf seine Missetat aufmerksam gemacht wird. Woohooo guilty!

So geht das diverse Minuten bis ich mit einsteige und etwas boshaft versuche zu erläutern, wie das denn so abgeht auf Müllhalden. Mit den gigantischen Magneten, die Aluminium rausziehen. Und den Becken voller Wasser, in die der Papiermüll wandert, auf dass er sich auflöse (was auch der Grund ist, warum man aus Briefumschlägen nicht die Platik-Sichtfenster entfernen muss, um sie getrennt zu entsorgen!!!).

Dann entwickelt sich ein Dialog, den ich irgendwann mangels Interesse abbreche.

Zwei Stunden später bringe ich den Müll runter. Aluminium-, Plastik-, Bio-, Restmüll… alles in unterschiedlichen Tüten. Unten steht ein großer schwarzer Kontainer. Klappe auf, alles rein, Klappe zu.

Hach ja. Und die Sonne scheint. Wundervoll.