Zusammenkünfte von einer großen Menge von Menschen führen bei Antipathie unter selbigen in der Regel zu dämmrigen Schweigen. Sind aber alle recht „chatty“ bzw. „social“ und dazu auch noch „successfull“ und „very interested of course“ dann artet das ganze in hemmungslosen Smalltalk aus.

Der Club Med in St. Moritz ist ein Mekka der seichten Redensart. Runde Tische im Speisesaal, an dem bis zu acht Leute platznehmen können, tragen zum geselligen Beisammensein durchaus bei. Multikulturelles Publikum und natürlich alle mit interessanten Jobs und ständig am „continentalhopping“ (ja, dieses Wort habe ich tatsächlich vernommen) haben auch viel zu erzählen. Seltsam nur, dass jeder das gleiche erzählt. Egal ob jetzt aus Südafrika, Panama oder Belgien.

Hallo, ich bin der/die aus…und ich arbeitene im Marketing/Consulting/Public Relation/Personal Controlling von …. Ich komme gerade aus Aspen/Dubai/New York/London und muss hier mal etwas ausspannen. Is ja auch schön hier. Viel Sonne. Morgen schau ich mir das Pferderennen/Polospiel auf dem See an. Ach du auch? Sowas. Ja is ja auch toll hier…

Wenn man es recht bedenkt, dass solche Konversationen überall auf der Welt mehr oder minder im gleichen Schema ablaufen, ist es nicht verwunderlich, dass es in einem noblen Skiort genau so ist. Man unterrichtet in Offenbach zwar seine Mitmenschen über andere Karrieren und Interessen, aber einen Unterschied macht das auch nicht wirklich. Es fehlt wie so oft das Interesse am gegenüber.

Gottseidank, bin ich nicht nur zum entspannen und zum Zuschauen beim Pferderennen hier. Meine Reise beansprucht doch einen gewissen Sinn.