Mal ganz spontan nach Nordnorwegen. Klar! Fünf Tage lang werde ich die Expedition der Hurtigruten zwischen Bodø und Kirkenes begleiten und mich ehrfurchtsvoll vor der Aurora Borealis übergeben.
Als ich 2013 in Norwegen war, dachte ich mir so: „Verdammt! Wo sind die Nordlichter?!“ Also erstmal: Bergen liegt viel zu weit im Süden, als dass man die Aurora Borealis dort sehen kann. Außerdem war es Sommer als wir durch die Hardangervidda gewandert sind. Zwei durchaus plausible Erklärungen, warum es nachts einfach dunkel war.
Das nette norwegische Ehepaar Stene, das uns, völlig entkräftet, mit ihrem Camper an der Straße aufgesammelt hat, riet uns für die nordische Lightshow eine gute Tagesreise hoch zu den Lofoten zu fahren. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir Mühe aufrecht zu stehen. Vielleicht ein andermal.
Andermal ist jetzt! Am Samstag klettere ich an Bord der MS Nordnorge und fahre mit den Hurtigruten von Bodø, knapp über dem Polarkreis, bis nach Kirkenes an der russischen Grenze. Unterwegs jage ich Nordlichter – mit Speer und Keule, wie ein echter Wikinger.
Seit 1893 sind die Hurtigruten in Betrieb, zunächst nur zwischen Trondheim und Hammerfest, heute auf 2.400 Küstenkilometern von Bergen bis gaaaanz oben rum, wo’s verdammt kalt ist.
Das Postschiff war eine Revolution für die Kommunikation des Landes. In die abgelegenen Fjorde kommt ja sonst keiner, der nicht eh schon dort wohnt. Eine gute Möglichkeit, den Nordnorwegern mitzuteilen, dass sie doch bitte angeln gehen sollen, damit der Süden was zu essen hat. Den Fisch haben die Schiffe dann gleich wieder mit in den Süden gebracht.
Natürlich transportiert der tägliche Liniendienst neben Post und Fracht auch Touristen. Die bringen mehr als Briefporto und riechen meist besser als der Fisch.
Ab 2016 gibt’s was Neues: Hurtigruten bietet neben dem regulären Postschiffbetrieb auch Expeditionsreisen an. An Bord halten Forscher Vorträge über Biologie, Geschichte, Geologie und Lebensweise im eisigen Nordeuropa. Es wird Exkursionen in die Natur geben und Stockfisch. Während der fünf Tage darf ich all das jetzt schon erleben.
Das Einzige, das mir Sorgen macht: Ich war ja schon einmal auf See und habe gut vier Wochen lang in Technicolor gehustet. Meer und Magensaft sind keine Freunde. Die MS Nordnorge ist jedoch ein gestandenes Schiff und kein hölzernes Nussschälchen. Da merkt man die Wellen bestimmt nicht so, bilde ich mir ein … egal, wird schon.
Yay Nordlichter!! Ob ich die wirklich sehen durfte und was sonst noch so passiert ist, gibt’s nach dem Trip bei den Reisedepeschen.
Die Teilnahme an der Reise wird unterstützt von Hurtigruten. Standards zu Transparenz und Unabhängigkeit gibt’s unter reiseblogger-kodex.com. Bilder, Video und Karte stammen von Hurtigruten.