Morgen steht endlich die letzte schriftliche Klausur im 3. Semester an. Englisch. Laut Lehrplan Business-Englisch. Eigentlich 9. Klasse Englisch mit Zugabe. Man kann also nicht wirklich etwas lernen. Das dachten Claudi und ich uns auch, als wir so im Darmstädter Café Chaos rumsaßen, eingegraben ins unsere „Unterlagen“ (Zettel mit was drauf). Wir verbrachten unsere kostbare Zeit mit Tratschen und Erzählen und stellten (mal wieder) fest, dass es in Darmstadt und der näheren Umgebung entweder nur Pärchen gibt oder Männer, die nicht nach unserem Geschmack geraten sind. Was defintiv traurig ist, wenn man schon an einem Sonntag Nachmittag in die studentische Kneipe/Cafè/Bar/Restaurant/(nicht Lounge!!) geht und keinen einzigen wirklich ansprechenden jungen Mann sieht.

Gottseidank stellte ich dann wenig später im Zug fest dass es noch Menschen gibt, denen es wesentlich schlechter geht. So saß mir gegenüber ein junger Herr, der fleißig in seinem Buch rumfuhrwerkte. Hier unterstrich und da einkringelte. Ein Ausrufezeichen hier und eine gewellte Linie dort. Titel des Buches? „Topf sucht Deckel – So finden Sie Ihren Partner fürs Leben“ Auf meine Frage, ob denn da die Lösung allen Übels drinstehe, antowrtete er: „Ja, also vom christlichen Standpunkt her…bla irgendwas..blub“ Hab irgendwann ausgesetzt. Aber zusammengefasst meinte er, dass es in der heutigen Gesellschaft wichtig sei, früh eine funktionierende Partnerschaft zu finden und gleich von Beginn an die Grundregeln festzusetzen, damit es keine Missverständnisse gebe. Und dieses Buch sei eine „wertvolle Bereicherung im Wirrwar des Beziehungsdschungels“.

Was hier klingt wie eine abgedroschene Floskel eines drittklassigen Feullieton-Redaktuers eines Provinzblattes, mag durchaus Hand und Fuß haben. Hab ihm aber dennoch nahe gelegt eventuell mal das Haus zu verlassen und wenn dies geschehen, die Nase und den Bleistift aus diesem Buch da zu nehmen und damit lieber auf paarungsbereite Weibchen zu deuten. Aber so als Christ macht man das ja nicht…