Schlaflabore sind grundsätzlich nebst leise und sehr leise noch dazu leider nicht anders als gewöhnliche Krankhauszimmer plus Spion an der Decke. Aber die Leute sind lustiger: Haben einer etwas verwirrten alten Dame mit Wegbeschreibungen zur nächsten gutbefahrenen Hauptstraße fast die Flucht aus der Neurologie ermöglicht und danach eine Pudelbesitzerin beobachtet, die versucht hat, ihr Flotaxi auf umherhoppelnde Kaninchen zu hetzen.

Etwas verdatterte, aber sehr nette Pflege schnüren einen dann mit Kabeln ein und befestigen sie mit (ich schwör es war) Fensterkitt am Kopf und man sieht aus wie Medusa, nur dass am anderen Ende der Kabel nichts beißt.
Die womöglich etwas sarkastische Krankenschwester zu Beginn hat geschickt als halb-rhetorische Frage verpackt angedeutet, dass man mir Nadeln in den Kopf bohren würde…war gottseidank nicht der Fall. Auch abrasiert wurde nichts. Obwohl ich das für sinnvoll erachtet hätte. Der Kitt klebt noch im Schweif.

Das einzig wirklich Beunruhigende war die Kamera an der Decke. Sie war zwar angeblich nur nachts an, um meinen Schlaf aufzuzeichnen, aber wer sagt mir denn, dass im Nachbarzimmer nicht 4 bekiffte Pfleger sitzen, die mir beim Fusseln aus dem Bauchnabel sortieren oder schlimmer: beim RTL schauen beobachten! (nicht, dass ich das jemals machen würde…also beides…ach egal)

Man muss quasi dem Klische gerecht werden und einen Vergleich zu 1984 heranziehen. Besonders seit dem Moment in dem ich mich morgens nach dem Duschen an der Wand unter der Kamera entlangdrückte, weil ich dummerweise nur ein sehr spärliches Handtuch mitgebracht habe. Und ich könnte schwören, dass ich ein surrendes Kamerageräusch gehört habe…