Ich bin schon knapp 6 Monate hier in Hamburg, und muss endlich mal die (nüchterne) Gelegenheit nutzen und über diesen elendigen Dom schreiben. DAS Hamburger Volksfest, das aus mir schleierhaften Gründen 4 (!) mal im Jahr stattfindet und keinen anderen Sinn verfolgt, als ein Forum für sozial benachteiligte Menschen zu bieten, die sich dort kollektiv mit Gammelfleisch-Döner und Bier aus Plastik füllen. Man darf mich nicht falsch verstehen. Meine Meinung basiert nicht auf diversen Besuchen des Fests. Bin noch nie während des Doms über das Heiligengeistfeld gelaufen. Mir reicht es einfach nur an einem Freitag nach der Arbeit an der Feldstraße auszusteigen und zunächst von kleinen Kobolden mit Eichhörnchenfrisuren umgerannt zu werden, die (witzigerweise) 30 Sekunden bevor man sie sieht „Fahrkarte bitte“ schreien. Was NICHT so witzig ist.Und da ich Klischees und harmlosen Vorurteile sowieso generell spitze finde, kann ich mich auf diesem Rummelplatz der Skurrilitäten richtig schön gedanklich austoben. Hat was von den Frak-Shows des späten 20. Jahrhunderts als Männer in Frack und Zylinder „Kommen Sie näher“ brüllten während sich hinter einem roten Samtvorhang Tentakeln hervorgeschlängelt haben (die Arme des Tintenfisch-Freaks). Nebenan tanzten Bären zu Leierkasten-Musik und eine zweiköpfige Schlangen-Frau verbiegt ihren Leib auf dem sandigen Boden. Dazu läuft die ganze Zeit diese psychodelische Zirkus-Musik und es riecht nach einem Duftgemisch aus Kamelscheiße und Maronen. (was glaub ich genau gleich riecht – mag keine Maronen… unheimliche Dinger)Genau so ist es auf dem Dom. Nur moderner und die Musik is schlechter.