Pünktlich zum Beginn des Wintersemesters beginnen im Odenwald die Gleisbauarbeiten. Jeden morgen steht man dann also anstatt am windigen Bahnhof vor einem Kloster direkt an der Bundesstraße und fristet da die obligatorischen zehn Minuten bis ein völlig überfüllter Bus namens „Schienenersatzverkehr“ heranrauscht.
Man darf dann noch zwei weitere Male umsteigen bis man die Strecke zur FH hinter sich gebracht hat, die mit dem Auto geschätzte zwanzig Minuten in Anspruch nimmt.
Mittags gestaltet sich das dann noch etwas komplizierter, da man nicht wie morgens faul wie man ist an den Bus gefahren wird, sondern ein weiteres Mal im Linienbus platznehmen darf, um nach Hause zu kommen. Da die korpulente Fahrerin des „Schienenersatzverkehrs“ es für zu gefährlich hält, mich auf der Kreuzung rauszulassen (um den anderen Bus noch zu erriechen), hält sie dann 100 Meter weiter an einer Haltestelle. Man sieht wie in den Anschlussbus langsam die letzten Kinderlein einsteigen und beschließt einen Spurt hinzulegen, der sich gewaschen hat.
Von 0 (dösig im Bus sitzen und fast einschlafen) auf 25 (mit Feuerschweif) in 3 Sekunden fetzt man über den Marktplatz und schwingt sich elegant in den Bus, der dann noch zwei Minuten gemütlich wartet, bis die Oma mit Gehwagen auch noch eingestiegen ist, die man so stolz überholt hatte.
Danach ist einem dann schön schlecht, weil man sich den ganzen Tag in der FH nur von Marmorkuchen ernährt hat und der Appetit auf Spaghetti mit Pesto und Peccorino ist auch dahin.