Ich habe gerade ein Kind umgefahren. Also genauer gesagt hat es mich umgefahren, als es mit dem Fahrrad pfeilschnell aus der Hecke schoss und ich nicht rechtzeitig bremsen konnte. Aber da ich älter, größer und stärker bin, muss ich sagen, dass mich alle Schuld trifft. So ist das.

Warum ich diese eher unwichtige Passage meines Tages erwähne, hat den Grund, dass nach demm Zusammenstoß etwas passiert ist, was mich in meiner Entwicklung hin zum verantwortungsbewussten Erwachsenen einen gewaltigen Schritt nach vorne bringt.

Trotz der Tatsache, dass ich es war, der unsanft auf dem Asphalt gelandet ist und dessen Knie mit irgendeinem spitzen Gegenstand meines Fahrrades Bekanntschaft gemacht hat, habe ich zwar geflucht, aber aus Rücksichtnahme auf das junge Gemüt nicht „Scheiße“, „Fuck“, „Verwichstes Dreckskind“ oder Ähnliches gesagt, sondern einfach nur „Bah Kacke, was soll das denn??!!“

Und danach hab ich den kleinen Verkehrsrowdie gebeten, das Hosenbein hochzukrempeln, um nach seinem Knie zu schauen. War alles ok. Kopf war auch noch dran. Habe ihm noch ein „Das nächste mal, musst du besser aufpassen“ mitgegeben und trat schwer verletzt den beschwerlichen Heimweg an. Man muss sich Szenerie mit tragischer Musik unterlegt und Schneegestöber vorstellen.

Meine zukünftigen Kinder können sich glücklich schätzen. (Und dass ich darüber blogge und das für besonderes Verhalten halte, schmälert meine mütterlichen Qualitäten nicht im Geringsten…!)