Ok, ich geb’s ja zu: Ich bin keine coole Sau. Ich wär gern eine, aber ich bin nicht eine von diesen Snowboard-Mädels, die locker auf dem Brett off-pist einen Berg runtergleiten und sich unten dann lässig den Schnee aus den strohblonden Haaren schütteln.

Ich bin die, die mit einer Gondel auf eine Bergstation fährt und Fotos schießt, die so aussehen, als hätte ich tatsächlich coolen Shit veranstaltet. Dabei hab ich die falschen Schuhe an und friere mir bei -16° C die kleinen Zehen ab.

Und ich bin die, die bei Nebel, Eisregen und Lawinengefahr lieber auf der Hütte bleibt und den ganzen Tag vorm Kaminfeuer rumgammelt und kocht – für die, die viel cooler sind und bei dem Wetter mit Skiern auf dem Rücken in 3.000 Meter Höhe Steilwände hoch- und runterkraxeln. Chamonix ist der Ort für genau solche bekloppten Schnee- und Adrenalinjunkies.

Warum ich über Silvester gerade dorthin fahre? Ich kenne solche Leute und ich mag sie. Und ich war ja auch boarden! Kann es sogar noch ein bisschen … wenn die Sonne scheint und ich sehe, wo links und rechts die Piste endet. Das war in Méribel nicht der Fall (beste Genesungswünsche an Schumi an dieser Stelle). Jetzt ist meine linke Arschbacke blau. Bisschen uncool.


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