Ich bewundere ja Leute mit Talenten und Hobbys ungemein. Wenn man sich mal umschaut für was die Weltbevölkerung ihre wertvolle Freizeit opfert, um sich weiterzubilden, sich leistungstechnisch in unermessliche Spären zu pushen. Aktivitäten frönt, die zwar manch einem eher krank, abgedreht und völlig sinnfrei erscheinen. Aber hey, das fällt unter das Synonym Hobby und dafür, sofern man es ernsthaft betreiben will, braucht man mit Sicherheit Talent.
Gottseidank ist die Bandbreite der Talente so vielfältig wie die Anzahl der Haare auf einem standesgemäßen Männerhintern.
So gibt es doch tatsächlich Leute, die binnen zwölf Minuten rund 54 Hot Dogs verdrücken können (Ich schreibe hier „rund“ weil ich als Journalist weiß, dass es ja eigentlich nur 53 drei viertel waren!).
Oder manch eine Frau hat es zu ihrer persönlichen Passion gemacht mit Metallstilettos über die bleichen, haarigen und speckverhangenen Bäuche von ansonsten sehr seriösen Bankfillialleitern zu stiefeln.
Es soll sogar Leute geben, die Seidentücher mit Janosch-Motiven bemalen, diese dann zu Kissenbezügen vernähen und Weihnachten unschuldige Familienmitglieder damit beschenken.
Schön finden wir das, weil das nämlich Menschen sind, die ihre Talente nutzen und das Beste daraus machen.
Ich hingegen muss gestehen, dass ich noch kein für mich passendes Hobby gefunden habe, das es lohnt länger als zwei Stunden zu betreiben. So versuchte ich mich am gestrigen Abend an der sportlichen Disziplin Bowling, einem Sport der unbedarften Freigeistern nur aus US-Sitcoms bekannt sein dürfte. Nun um ehrlich zu sein war ich miserabel und konnte nach drei Spielen á zehn Runden stolze 151 Punke ansammeln. Das sind immerhin fünf Punkte pro Runde, was wiederum 2,5 Punkte pro Wurf sind – nicht schlecht also.
Was ich auch in meiner Jugend schnell wieder aufgab war das musizieren auf einem Instrument was manch ein Schelm „Quetschkommod“, ein anderer jedoch Akkordeon nennt. Kakteen sammelte ich, und und und.
Doch auch langsam kristallisiert sich bei mir der Hang zu Lieblingsbeschäftigungen heraus: Ich kaufe zum Beispiel unglaublich gern Schuhe und Schmuck. Habe auch mein Können auf der Basis nahezu perfektioniert. Liege auch sehr stramm und gewissenhaft in der Sonne und übe mich stets im Konsumieren von Medien in horizontal liegender Form.
Ach ja, und ich treffe mit einem Luftgewehr/einer Luftpistole auf zehn Meter Entfernung so ziemlich alles. Hab das zwar erst einmal probiert, aber hey ich bin echt ein Talent. Vielleicht sollte ich das mal weiterverfolgen…