Ich war allein dieses Jahr in rund zehn verschiedenen Hostels. Fast alle waren spottbillig, gemütlich und gar nicht so versifft, wie man das bei dem Preis vermuten mag. 40 Peso hab ich im Schnitt für eine Schlafgelegenheit in Argentinien pro Nacht hingelegt. Das sind etwa acht Euro und somit nichts. Eine schöne Art, als Backpacker unter zu kommen.

In Europa sind solche Hostels leider selten. Für die DJHs in Deutschland braucht man meines Wissens immer noch einen Jugendherbergsausweis, Pensionen sind oft zu teuer. Einfach so günstig absteigen, geht hier nicht. In Österreich schon.

Dieses Wochenende war ich in Tirol. Genauer in Imst am Inn im Gurgltal. Ja, genau da wo sich Fuchs und Hase nicht mal mehr gute Nacht sagen, weil sie zu arg damit beschäftigt sind, sich auch nachts darüber zu beklagen, dass sie am Arsch der Welt wohnen. Aber es ist ein schöner Arsch mit einem noch viel schöneren Backpacker-Hostel: Dem Romedihof.

Ein alter Bauernhof aus dem 15. Jahrhundert, den drei Studenten aus dem Ort die letzten beiden Jahre sebst renoviert haben: Echter Stuck an den Decke; blitzsaubere, moderne Bäder; Eiche rustikal in den Schlafzimmern, wie sich das für Mitteleuropa gehört und der obligatorische Kachelofen im „Wohnzimmer“.

Die Preise sind mit 15 Euro pro Person im achter Zimmer natürlich höher als in Südamerika, aber dafür hab ich dort auch nicht annähernd so gut und warm geschlafen wie letzte Nacht. Seit Juni erst hat das Hostel für Gäste geöffnet. Noch stecken die Studenten mehr Geld rein als schlussendlich rauskommt, erzählt Michael, einer von den Dreien. Der studiert Fotografie in Linz und hat sicher auch die feinen Fotos auf der Website gemacht hat.

Und warum sollte man überhaupt nach Imst fahren? Zum Raften! Bei Lemming-Tours kann man verschiedene Touren auf dem Inn buchen und sich von Ted, einem sehr unterhaltsamen Chilenen, durch die Wellen prügeln lassen. Riesen Spaß! Echt jetzt.

Also hin und mithelfen, dass sich in Europa auch endlich mal g’scheite Backpacker-Hostels dauerhaft ansiedeln.