Vergangene Woche haben wir uns in der Redaktion darüber Gedanken gemacht, dass es schon recht viele Worte und Ausdrücke gibt, die aus dem täglichen Sprachgebrauch verschwinden. So etwas wie „Mumpitz“, „Schwulität“ oder „mopsfidel“. Sagt man einfach nicht mehr.

Zu diesem Thema wusste ich einiges. Seit ein paar Jahren führe ich nämlich ein kleines, rotes Buch, in das all die wundersamen, spachlichen Kuriositäten wandern, die mir so täglich begegnen. Darin stehen schöne Ausdrücke wie „grober Unfug“, „altersmilde“, „lachse Umgansform“ oder „possierliche Tierchen“ (habe ich letztens erst im Theater gehört. Toll.). Die meisten dieser Ausdrücke habe ich aus feullietonistischen Texten überregionaler Zeitungen, die von Journalisten geschrieben werden, zu deren Tagwerk es gehört, seltsame Worte aus den Untiefen des deutschen Sprachgebrauchs wieder hevorzuzerren und sie entsprechend zu verwursten. „Hochjazzen“… auch schön, nie vorher gehört und wird auch nie mehr jemand verwenden. Schade.

Heute saß ich wartend in der Sonne und habe „Chrismon“, das Kirchenheftchen aus der ZEIT gelesen. Normalerweise wandert das immer als erstes ungelesen in den Müll. Aber heute war nichts anderes greifbar und irgendwie fand ich es auch interessant, zu erfahren, über was dieser anderer Menschenschlag so nachdenkt. Ging um das Paradies – warum wir danach streben und wie man irgendwie hinkommt.

Der Mann, der in dem Haus gegenüber meines Sonnenplätzchens wohnte, versuchte gerade, sich sein Paradies möglichst angenehm zu machen und reinigigte seinen – für meinen Geschmack – etwas zu pompösen Gartenteich. Seine Frau half ihm und strecke Schläuche durch verschiedene Öffnungen. Scheinbar machte sie das nicht richtig und er nannte sie „Arsch mit Ohren“. Gleich zwei Mal. Auch so ein Ausdruck, den man heute gar nicht mehr hört. Schade.