Spannend so eine Nacht auf dem Chiao-Lan-See. Wir sind auf Safari, auf der Suche nach wilden Kreaturen im dunklen Wald und werden fündig.

Khao Sok Nationalpark, Kilometer 6.330

Stumm gleitet das Boot über schwarzes Wasser. Das Ruder zieht weite Kreise. Lichtpunkte spähen neugierig in den schlafenden Wald. Sie suchen, sie scannen jedes Blatt. Keiner spricht. Wir lauschen dem Dschungel-Sonett: Zikaden als Streicher, ein Frosch an der Tuba, ein Flügelschlag durchschneidet die Harmonie.

Das Licht hat etwas gefunden. Braun duckt es sich im Geäst. Der Kahn pirscht sich heran. Kein Mucks. Spotlight on. Die Kreatur rührt sich nicht, starr vor Angst. Fell? Gefieder? Der Holländer glaubt einen Affen zu sehen, „Ein Pinguin!“, kreischt die Amerikanerin (sic!). Vielleicht beides? Eine bis dato unbekannte Spezies im thailändischen Dickicht. Der Engländer ist Pragmatiker und zückt das Fernglas.

Ein Uhu blinzelt verstört in das Flutlicht, dreht den Kopf. Mach das weg! Der dünne Ast biegt sich unter seinen Krallen. Kein Pinguinaffe. Nur eine doofe Eule. Licht aus.


Info

Buchen kann man die Tour auf dem See in jeder Unterkunft in Khao Sok. Zwei Tage und eine Nacht verbringt man in dem schwimmenden Dorf auf dem Chiao-Lan-See. Zum Programm gehört zwei, mal mehr mal weniger nasse, Höhlenwanderungen und zwei Boot-Safaris – eine nach Einbruch der Dunkelheit und eine ganz früh morgens zur Dämmerung. 2.200 Baht plus 300 Baht Eintritt in den Nationalpark (ca. 70 Euro) kostet die Tour, inklusive Transport und Verpflegung.

Die restliche Zeit bin ich in den Khao Sok Jungle Huts abgestiegen. Kleines Resort mit schönen, sauberen Hütten für 300 Baht die Nacht (etwa 8 Euro). Mein Lieblingsessen Som Tam, der Grüne Papaya Salat, steht leider nicht auf dem Restaurant-Menü. Wenn man aber eine grüne Papaya und ein paar getrocknete Shrimps selbst kauft, bringt einem Hostel-Managerin Om bei, wie man die verflixt scharfe Thai-Spezialität selbst zubereitet. In eurem eigenen Interesse: Nehmt nur drei Chili-Schoten statt der üblichen zehn.