Tel Aviv nennt man ja die „Weisse Stadt“. Wundert mich, weil dort ist eigentlich nichts weiss. Eher nikotingelb… die Hotels an der Stranpromenade, der Sand, das Wetter, ja ganz besonders das Wetter! Sand direkt aus der Sarah wabert in ein paar hundert Metern Hoehe und verdunkelt den Himmel ueber der Stadt. Ein bisschen Weltuntergangsstimmung im Krisengebiet.

Eric in seinem Studio in Haifa Da ist Haifa doch gleich viel freundlicher. Hier hat man zwar seit zwei Tagen nicht mehr den Muell abgeholt und die Bewohner machen darauf aufmerksam, indem sie einfach den ganzen Schmodder moeglichst prominent auf den Strassen verteilen, aber egal! Die Sonne scheint und alles ist gruen und zu Fuss kommt man innerhalb von 30 Minuten so ziemlich ueberall hin. Kommt mir auch alles ein bisschen echter vor als in Tel Aviv. Eric und Karen, auf deren Couch ich gerade surfe, moegen die Partymetropole im Sueden auch nicht sonderlich. „It’s the copy of a copy of a copy“, sagt Eric ueber Tel Aviv. Hier in Haifa erkundige sich Frau im Lebensmittelladen nach einem, wenn man mal ein paar Tage krank im Bett liegt, und man weiss wenigstens wer der alte Mann ist, der einen jeden Morgen zur Sau macht, weil man seinen Hund auf den Gehweg kacken laesst. Gemuetlich. Apropos Eric: Der ist Fotograf, giesst in seiner Freizeit tote Tauben in Epoxidharz und wundert sich, dass das Kunstwerk irgendwann anfaengt zu stinken. Ich glaube ich hab hier den zukuenftigen Star an Israels Kuenstlerhimmel kennengelernt. Und das meine ich nicht ironisch. Der macht echt richtig tolle Sachen.

Und hier ausschliesslich Bilder von Haifa (und meiner sympathisch runtergekommenen Schlafhoehle inkl. Taube). (Bilder aus Tel Aviv gibt’s hier…)
[slickr-flickr tag=“Haifa“ items=“28″ type=“gallery“ id=“33787195@N06″] Zum ganzen Album