Irgendwann zwischen Kind und Teenie war ich mit Opa in dem alten Hafenstädtchen am Nordufer des Rio de la Plata, 2009 bin ich mit Elmo über das Kopfsteinpflaster gefetzt. Heute schleiche ich durch die Gassen und fange stille Momente ein.

Das Licht streift bröckelnde, mit Stockflecken aufgebrezelte, Fassaden. Portugiesischer Kolonialkitsch. Vor der Festung, auf muschelglatten Felsen, stehen Fischer wie bestellt. Eine Brise scheucht die lauwarmen Sonnenstrahlen auf den Fluss. Träger Bossa Nova ebbt vorbei. Eins, zwei Takte Brasilien. Im Souvenierdorf gibt es schnörkelvolle Wandfliesen („Amo Colonia del Sacramento„) und Mate-Geschirr in allen Farben („Toma Uruguay“). Es hat etwas Rührendes, diese fast unmerklich inszenierte Idylle. Ich lass‘ mich blenden für einen Nachmittag.